Dienstag, 18. Juni 2013

Keuschheitsgürtel

Wie naiv ich doch gewesen bin!
Von Anfang an unserer Beziehung, hat es mich gereizt, Bastian keusch zu halten.
Und von Anfang an hatte ich gedacht, es wäre möglich, dass er es alleine, nur aus Liebe und Hingabe zu mir, schaffen würde. Seine Versprechen wurden regelmäßig um 5 Uhr morgens heimlich im Badezimmer gebrochen. Er hat mir zwar keinen Orgasmus verschwiegen, aber zufriedenstellend war diese Situation für uns beide nicht.

2008 entschieden wir uns dafür, einen Keuschheitsgürtel zu kaufen. Die Auswahl war und ist groß. Angefangen von (nun sagen wir mal ausbruchsUNsicheren) Modellen aus dem normalen Erotik-Shop, über stabile Käfige bis hin zu Gürteln, die ich einfach nicht schön fand!

Nachdem Bastian sich ausführlich über verschiedene Modelle informiert hatte und sich in einigen speziellen KG-Foren mit anderen submissiven Männern über Tragekomfort und Sicherheit informiert hatten, entschieden wir uns dafür, den "CB 6000" zu kaufen. Der ganz große Nachteil stellte sich dann nach ein paar Monaten heraus. Da der CB 6000 aus zwei aneinandergeklebten Schalen besteht und an dem Material kleine Risse entstanden waren, wurde die Haut am Penis leider ab und zu ein bisschen eingeklemmt. Außerdem war es durch gezielte Bewegungen möglich zum Orgasmus zu kommen. Der Kick im Kopf ist bei Bastian und auch bei mir sehr schnell weg gewesen? Wozu sollten wir in in unserer Beziehung einen Keuschheitsgürtel einsetzen, wenn er nicht dem Zweck dienen konnte, keusch zu halten?

Nach weiteren Recherchen im Internet entschieden wir uns für einen "Latowski". Vor allem wegen dem Preis von über 1000 Euro hat die Entscheidung für diesen KG einige Tage gedauert. Beim ersten Termin empfingen uns "Herr Latowski" und seine Mona in ihrem Schloss. Denn der Macher des Keuschheitsgürtels handwerkelt gerne und hat sein Häuschen in ein kleines Märchenschloss umgebaut. Ganz selbstverständlich wurde dann Bastis Maße genommen. Die Zeit die dann folgte war wirklich schwierig und aufregend, da wir es einfach nicht abwarten konnten, den "Latowski" endlich abzuholen. Es folgten nach dem ersten Anprobetermin allerdings noch einige weitere Termine um den Gürtel zu modifizieren. Da lag nicht zuletzt an Basti, dem irgendwo noch immer irgendetwas zwickte und dem ich ansehen konnte, dass es einfach nicht machbar war, den Gürtel länger als 24 Stunden zu tragen. Und irgendwann war der Tag gekommen: Der Keuschheitsgürtel passte.

Zwei Jahre später: Der Keuschheitsgürtel wird getragen - vier Wochen am Stück sind kein Problem. Und der große Vorteil: er ist ausbruchsicher, stabil und unter der normalen Kleidung nicht zu erahnen! Was für ein besonderes Gefühl es für mich ist, dass wir ausgehen und ich weiß, dass er den Keuschheitsgürtel trägt, möchte ich gerne an andere Stelle erzählen :-) 

Isabel



Folgende Punkte sind mir (uns) bei der Auswahl wichtig gewesen: 
  • Sicherheit: Kann "er" in dem KG wirklich nicht kommen? 
  • Tragekomfort: Kann der KG auch über längere Zeit (4 Wochen oder länger) getragen werden?
  • Sichtbarkeit: Ist der KG unter der Kleidung sichtbar?
  • Hygiene: Kann der "Toilettengang" ohne Probleme stattfinden?
  • Zusatzfeatures:Können weitere Geräte (z.B. Analplug, Strom) eingebaut werden?


Interessante Links:
CB 6000
Latowski

Donnerstag, 31. Januar 2013

My day with TARNA

Zwei Jahre lang, habe ich meine Wochenende nicht auf bunten Studentenparties verbracht, sondern in Dominastudios in NRW. Besonders gefreut habe ich mich gestern beim Stöbern im Internet, als ich die Dokumentation "My day with TARNA" von Chris Caliman entdeckt habe. Einen Tag lang hat Chris Caliman die Domina in ihrem Studio begleitet und ihr viel Platz für Meinungen und Ansichten zu ihrem Beruf zu geben.

Besonders treffend fand ich die Aussage von Lady Tarna, dass sich irgendwas in ihrem Inneren verändert, wenn sie ihr Make-up auflegt und die Schlabberklamotten auszieht. Das stimmt mich im Bezug auf meine "Domina-Tätigkeit" nach wie vor sehr nachdenklich: ich habe es geliebt, in meine Rolle zu schlüpfen und mich für den großen Auftritt vorzubereiten (meine Vorbereitungen habe ich regelrecht zelebriert) - andererseits ist es eben nur eine Rolle, die in einer Session gespielt wird. Die submissiven Besucher eines Dominastudios beten die dominanten Damen im Studio regelrecht an. Verstörend für mich daher auch die Tatsache, dass über die Hälfte der Dominas nach getaner Arbeit von ihren Doms abgeholt werden (meine persönliche Einschätzung nach zwei Jahren Erfahrung). Also, in einigen Sessions bin ich voll auf meine Kosten gekommen (auch im Hinblick auf die Vergütung)... aber, es ist - und das finde ich auch eine der wichtigsten Aussagen von Lady Tarna - "Es ist ein Job!" und hat letztendlich nicht meine Gelüste, Leidenschaften und erst recht nicht meine Neigung befriedigt.

Viel Spaß beim Anschauen der Dokumentation wünscht euch Isabel

Und hier geht´s zur Website von Lady Tarna >> Website eSeM Studio


My Day with TARNA from chris caliman on Vimeo.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Die Suche nach dem echten Kerl

Durch die (mittlerweile) konsequente Keuschhaltung von meinem Sklaven und dem daraus resultierenden Bedürfnis nach einem "echten" Kerl, hatte ich mich in einschlägigen Partnerbörsen nach einem gutaussehenden Typen umgesehen. Auf den ersten Blick wird man schnell fündig, unterhält sich nett per Chat oder persönlicher Nachricht. Entweder gerade ich an echte BDSM-Kenner (die die "Shades of Grey"-Bücher ihrer Freundin in und auswendig kennen und so gerne besagter Mr. Grey wären) oder es handelt sich um Männer, die mir nach dem ersten Telefonat ihre gesamte Beziehungskrise erzählen und nach Rat fragen. Dazu muss ich erwähnen, dass ich auch im "normalen" Leben Menschen relativ schnell dazu bewege, mir sehr zu viel von sich zu erzählen.

Leider beschleicht mich das Gefühl, dass es dann noch die Sorte von Männern gibt, die sich besonders herausgefordert fühlen, wenn in der Profilbeschreibung von einer offensichtlich sexsuchenden Frau die Eigenschaft "dominant" aufgeführt ist. *hechel* Viel zu oft habe ich deshalb mittlerweile Gespräche einfach beendet, wenn die Reaktion der Männer auf meine Aussage, dass mein Mann devot ist und wir in einer "weiblich geführten Ehe" leben so ausfiel, dass die männlichen Geschöpfe meinten, "Klar, dein Mann ist so ein devotes Würstchen, du eigentlich gar nicht so dominant wie du meinst und eigentlich musst du nur mal wieder hart durchgefi... werden!" Nö, genauso ist es nicht!

Donnerstag, 24. Januar 2013

Internetbekanntschaften

In verschiedenen Artikeln auf BDSM-Seiten wird das Thema Internetbekanntschaften angesprochen um sicherlich gerade Frauen davor zu warnen. Man weiß schließlich nie, welche Katze im Sack man da gerade kauft.

Das Internet machte es uns so bequem. Mit ein paar Klicks sind Profile erstellt, die Texte schreiben sich auch locker von der Hand, mit der Distanz zu dem jeweiligen Gegenüber traut man sich mehr zu. Plattformen, wie die Sklavenzentrale laden dazu ein, etwas zu chatten, sich besonders als Frau umschwärmen zu lassen und neue Bekanntschaften zu machen.

Profile von Frauen scheinen generell heiß umkämpft zu sein, was sicherlich mit der Überbesetzung des männlichen Geschlechts zusammen hängt. Nachrichten von männlichen Subs wurden für mich daher in der Sklavenzentrale ein Grund, sie kommentarlos zu löschen. Dort gibt es Anmachen in verschiedenen Gewändern:

Freitag, 11. Januar 2013

Das Problem mit den Wünschen

Topping from the Bottom ist "normal" und läßt sich in einer Beziehung, auch einer "SM-Beziehung" nicht vermeiden. Denn beide Partner wollen glücklich sein und ihre Bedürfnisse befriedigen: sicherlich in verschiedenen Rollen - aber glücklich.
Bottom stellt sich das so vor:

"Du sollst mich mehr unterdrücken, konsequenter sein, mich mehr beherrschen..." 
und verspricht dabei, noch mehr Hingabe und noch mehr Unterwerfung. Fordert Top dann konsequent seine Devotion und Demut, erklärt Bottom:

"Ich brauche mehr Zuneigung und will öfter in den Arm genommen werden."

Und was nun? Den eigenen Willen durchsetzen? Bedürfnisse ignorieren? Darauf eingehen und sich selbst zurück stellen? Bottom beschwert sich, dass er im Haushalt helfen muss und ist sauer, wenn er nicht kommen darf. Bottom bemängelt den Kleidungsstil von Top und äußert im nächsten Atemzug seine Wünsche und Änderungsvorschläge für kommende Stunden und Tage.


Samstag, 5. Januar 2013

Rund um die Uhr

2008: Bei einem gemeinsamen Plausch kam Bastian auf ein Thema zu sprechen, dass unseren Beziehungsalltag schon länger prägte, ohne das wir uns darüber im Klaren waren.

Ich hatte mich in einer früheren Phase unserer Beziehung dagegen gewehrt, dass wir so etwas wie eine 24/7 Beziehung führen, da es für mich keinen Reiz darstellte. Ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, ihn ständig kontrollieren zu müssen, seinen Tagesablauf zu bestimmen und einen dauerdevoten Sklaven zu Hause zu haben. Ich wehrte mich gegen diese Definition eines Machtgefälles rund um die Uhr, da ich im Internet oft Texte darüber oder Meinungen dazu verfolgt hatte. Diese forderten aber weder meinen Reiz, noch gab ich Ihnen die Chance Teil meiner Überlegungen zu werden. Das wir schon längst eine 24/7 Beziehung führten wurde mir dann erst im Gespräch bewusst.

Leben wir nun unsere eigene Definition von 24/7? 
Ja, und zwar auch dann - oder gerade dann, wenn ich mich einfach an seine starke Schulter anlehnen will. Aber auch dann, wenn ich ihn als Haushaltshilfe betrachte oder als Objekt, das ich schlage. Und ein ständiges Machtgefälle besteht auch. Allerdings ist es mehr der Gedanke der hier zählt, nicht das ständige Symbolisieren von Dominanz und Submission.

Mich reizt an dieser Art den Alltag zu definieren, die Möglichkeit zu deligieren, ihn zu benutzen. Und ja, das Machtgefälle gibt auch Sicherheit. Wollen wir uns mit einer 24/7 Beziehung demnach eine Sicherheit geben? Eine Beziehungsstruktur wählen, die es uns ermöglicht uns noch mehr auf den Partner einzulassen, mehr geniessen zu können?! Oder steht wirklich nur der Anreiz dahinter, die eigene Neigung zu befriedigen? "Spielen" in vollendeter Form?

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Diesen Blogeintrag habe ich auf einem früheren Blog aus dem Jahr 2008 veröffentlicht. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Das Gefühl von damals, dass sich etwas stärkeres, größeres und intimeres aus unserer Beziehung entwickeln kann, hat sich bestätigt. Wir haben geheiratet, leben glücklich zusammen und festigen jeden Tag ein Stückchen mehr unsere DS-Beziehung.Und zwischendurch hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen wir uns nicht sicher waren, was der andere eigentlich erwartet oder ob wir überhaupt so leben wollen. Mittlerweile sind Unsicherheiten und Ängste gewichen. Wir beide wissen, dass wir nicht anders leben wollen, das für uns die "weiblich geführte Ehe" kein Experiment sondern unser Lebensmodell ist.

In diesem Blog möchten wir über unsere Erfahrungen schreiben.